TSV Stadt und Landkreis Gotha/Thür. e.V.

Tierheim "Arche Noah" in Gotha-Uelleben

Liebe Mitarbeiter/innen vom Tierheim Gotha, liebe ehemalige „Mitkatzen“!

Anfang April 2019 wurde ich von meiner neuen Familie nach Weimar adoptiert. Ich hatte als kleines Kätzchen, welches Menschen nicht wirklich gewöhnt war, am Anfang in der fremden, neuen Umgebung so große Angst, dass ich vier oder fünf Tage gar nicht fressen konnte und mich nur hinter Buchregalen versteckte - oft so gut, dass mich tagelang  niemand finden konnte. Meine Familie war geduldig mit mir, sie setzen sich viel zu mir ins Zimmer und stellten mir immer leckeres Futter hin, so dass ich irgendwann nicht widerstehen konnte und zum Fressen rauskam, aber vorsichtshalber nur nachts, wenn sie alle schliefen.

Nach und nach gewöhnte ich mich an meine Menschen, an mein neues Zuhause und auch an eine weitere, ungefähr gleichaltrige Katze, die schon vorher  dort gewohnt hatte. Zuerst hat sie mich nur angefaucht und fand überhaupt nicht toll, dass sie ihr Terretorium jetzt mit mir teilen sollte. Aber dann hat sie irgendwann gemerkt, dass ich ganz lieb bin und wir haben uns angefreundet. Das sieht man auch auf dem einen Foto, wo ich mit der Katze mit dem weißen Näschen kuschele. Sie weiß, dass ich ein bisschen ängstlich und schüchtern bin und sie passt auf mich auf wie eine große Schwester. Meine Menschen dürfen jetzt auch schon mal mit mir schmusen. Ich komme zwar nicht wie meine Katzenfreundin auf den Schoß, das ist mir zu nah. Aber wenn sie mich mal so im Vorbeigehen streicheln, genieße ich das sehr, werfe mich auf den Boden und schnurre ganz laut. Inzwischen bleibe ich dann auch gerne liegen und lasse ich mich länger kraulen. Auf den Arm nehmen darf man mich aber nicht, da kriege ich sofort panische Angst und fliehe. Aber meine Menschen machen das auch nicht, dafür haben sie meine Katzenfreundin, die das gerne mag.

Am Anfang dachten sie auch, dass ich gar nicht wie andere kleine Katzen verspielt bin. Das hat nicht gestimmt, ich hab mich nur nicht getraut. Aber inzwischen finde ich es super, mit kleinen Bällchen oder Flummis Fussball zu spielen, da kann ich so richtig wild werden vor Begeisterung. Meine Menschen sagen, dass ich bald in die Katzenfussballbundesliga  komme, wenn ich so weiter mache. Im Sommer ist dann noch ein ganz kleiner, ziemlich verrückter und uns Katzenmädchen gegenüber etwas aufdringlicher Kater bei uns eingezogen. Vor dem hatte ich zuerst ganz schlimme Angst, obwohl er noch so klein war. Ich bin ja jetzt schon eine große und kräftige Katze, aber ich habe mich nicht getraut, ihm zu zeigen, dass ich viel stärker bin. So wie es meine Katzenfreundin gleich von Anfang an gemacht hat. Da ich sowieso total gerne draußen bin in unserem schönen, großen Garten, war ich im Sommer dann nur noch ganz selten zuhause, weil ich ihm aus dem Weg gehen wollte. Darüber waren meine Menschen ziemlich traurig. Aber als das Wetter schlechter wurde, wollte ich doch mal gerne wieder mehr zuhause sein und an meinen Lieblingsplätzen - in dem gemütlichen Kratzbaum-Körbchen oder auf dem Aquarium - schlafen. Also habe ich allen Mut zusammengenommen und habe den kleinen Kater, wenn es mir gereicht hat, so doll angeknurrt, angefaucht oder ihm auch mal eins mit der Tatze gegeben, dass er plötzlich ganz schön gekuscht hat. Da war ich so stolz auf mich! Und meine Menschen erst recht. Inzwischen kommen der Kater und ich ganz gut klar, auch wenn wir uns nicht so sehr mögen. Auf den Fotos sitzen wir im Garten nebeneinander auf der Treppe. Da sieht man, dass ich viel größer bin!!

Übrigens bin ich eine sehr gute Jägerin, deswegen interessiere ich mich auch mehr als die anderen für die Fische im Aquarium. Ich grübele jeden Tag vor der Scheibe lange, wie ich an sie rankommen könnte. Und da ich viel und gerne draußen bin, erwische ich auch ab und zu mal ein Mäuschen. Das lege ich dann meinen Menschen zum Dank für alles, was sie für mich tun, in die Küche. Sie freuen sich jedes mal riesig!.. Ihr seht, es geht mir gut!

Herzliche Grüße aus Weimar an alle von

Katze Lissy

 

Zuletzt aktualisiert: 14 Januar 2020
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